Generell gilt: In Vietnam kann man problemlos von A nach B kommen. Hier gibt es vielfältige Möglichkeiten, um sich fortzubewegen. Ob per Flugzeug, Bus oder Bahn, egal für welches Fortbewegungsmittel man sich entscheidet, man wird überrascht sein von den günstigen Preisen. Viele Touristen sind sich einig, dass der Zug die angenehmste, einfachste und entspannste Art ist, Vietnam zu bereisen. Da es im Zug die Hard- bzw. Softsleeper-Variante gibt, kann man getrost einen Nachtzug nehmen, um ausgeschlafen und entspannt am nächsten Morgen am gewünschten Zielort anzukommen.
Reisen mit dem Flugzeug
Zurzeit werden die Strecken zwischen Ho-Chi-Minh-City nach Hanoi und Danang bzw. von Danang nach Nha Trang durch Fluggesellschaften bedient. Die führende Fluggesellschaft ist nach wie vor Vietnam Airlines, doch wächst die Billigfluglinie Jetstar Pacific Airlines dank ihrer günstigen Preise schnell. Das Flugnetz ist in Vietnam sehr gut ausgebaut, Sicherheit und Zustand der Flugzeugflotte von Vietnam Airlines und Jetstar entsprechen europäischen Standards. Gerade, wenn man nur eine begrenzte Zeit hat das Land zu bereisen, sollte man in Erwägung ziehen, die ein oder andere Strecke per Flieger zurückzulegen, statt mit Bus oder Bahn zu reisen.
Reisen mit dem Motorrad
In vielen Städten können Motorräder in Cafes, Reisebüros oder Hotels für einen Tagessatz von USD 5 bis 10 gemietet werden. Nach einem Führerschein wird in der Regel nicht gefragt. Gelegentlich macht die Polizei aber – vorzugsweise bei ausländischen Touristen – Stichproben, in der Hoffnung, saftige Strafen zu verhängen. Wenn Sie das Motorrad parken, sollten Sie – wenn möglich – darauf achten, es auf einem bewachten Parkplatz abzustellen und mit einem Schloss zu versehen. Möchte man sich dem Chaos auf der Straße nicht selbst stellen, so bieten sich aber auch einheimische Fahrer gerne für einen Tagessatz zwischen USD 6 und 10 an.
Besonders der Norden Vietnams bietet einige wunderschöne, für Motorradfahrer herausfordende Strecken an. Hier lohnt es sich, eine organisierte Motorradtour zu buchen, um auch die versteckten Straßen und Orte zu entdecken.
Als Pfand für das Motorrad wird meist der Reisepass hinterlegt. Da es in der Vergangenheit oft zu hinterlistigen Betrugsszenarien gekommen ist, sollten Sie beim Ausleihen unbedingt ein Schriftstück erstellen, auf dem festgehalten wird, was genau Sie ausgeliehen haben, zu welchem Preis und wie lange. Außerdem sollten Sie sich über das Versicherungsprozedere erkundigen. Gerade in Ho-Chi-Min-City kam es in der Vergangenheit immer wieder zu unschönen Situationen: So gab der Besitzer des Motorrads den Touristen beim Verleihen ein Schloss mit und insistierte, dass diese das Schloss unbedingt zu benutzen haben. Was die Touristen jedoch nicht wussten, war, dass der Besitzer über einen Zweitschlüssel verfügte. Die Touristen wurden von einem Komplizen verfolgt und sobald sich die Gelegenheit ergab, wurde das Motorrad gestohlen und die Touristen waren angehalten, den Preis für ein neues Motorrad zu erstatten.
Reisen mit dem Auto
Der Verkehr in Vietnam ist genauso chaotisch wie in anderen südostasiatischen Ländern. Verkehrsschilder, Zebrastreifen oder Straßenmarkierungen werden oft nur als reine Dekoration betrachtet, eine ausreichende Fahrzeugbeleuchtung fehlt in vielen Fällen. Aufgrund der waghalsigen Überholmanöver vieler Fahrer kann es auf vietnamesischen Straßen recht abenteuerlich werden. Von Fahrten im Dunkeln oder in der Dämmerung, wenn sich Menschen, aber auch Kühe oder Hunde auf den unbeleuchteten Straßen bewegen, wird besonders abgeraten.
Natürlich erlaubt ein Mietwagen ein Maximum an Flexibilität, um entfernte, von Touristenwegen abgelegene Orte zu besuchen, doch sollte man sich darüber bewusst sein, dass die Automiete in der Regel gleich einen Fahrer miteinschließt, da man in Vietnam nur mit einem vietnamesischen Führerschein selbst ein Auto fahren darf.
Reisen mit dem Bus
Vietnam hat ein extensives Netzwerk an Busverbindungen zu bieten, die alle beliebten Strecken und Touristenziele anfahren. Die Busunternehmen waren in der Vergangenheit bei Touristen lange Zeit aufgrund widriger Sicherheitsbedingungen und überhöhten Preisen verrufen. Doch hat sich diese Situation nun dank modern ausgestatteter Busse und Kartenschaltern mit einem festen Preisangebot beruhigt. Auf den populärsten Strecken verkehren koreanische Busse, die mit bequemen Sitzen und einer Klimaanlage ausgestattet sind. Allerdings besitzen auch viele der Busse – zur Freude der Vietnamesen und zum Leidwesen der Touristen – einen Fernseher sowie eine Karaokeanlage. Aus diesem Grunde sollte man bei einer längeren Busfahrt unbedingt Ohrstöpsel im Handgepäck bereithalten.
Obwohl für die meisten der Strecken in der Regel Reservierungen nicht erforderlich sind, ist es ratsam, Bustickets bereits einen Tag vor der geplanten Abfahrt zu erstehen. Die Kosten sind – gerade im Vergleich zu europäischen Preisen – sehr gering. Für die Strecke Ho-Chi-Minh-City nach Hoi An zahlt man beispielsweise USD 12. Nimmt man jedoch einen Bus in entlegenere Gebiete, stehen die Chancen hoch, dass man doppelt bis zehn Mal so viel zahlen muss wie Einheimische. Generell gilt der Richtwert: Für 100 km werden im Schnitt zwischen USD 2 und USD 3 verlangt.
Reisen mit dem Zug
Eine schnelle und günstige Alternative zum Bus ist es, Vietnam mit dem Zug zu erkunden. Bahnfahren ist in der Regel unkompliziert und durchaus bequem. Viele Rucksackreisende ziehen die Zugfahrt den Open Tour Bussen vor, da man in den Zügen mehr Bewegungsfreiheit hat und schnell und unkompliziert Kontakt zu Einheimischen herstellen kann.
Die Expresszüge zwischen Hanoi und HCMC verfügen über klimatisierte Wagen. Es kann zwischen einem Sitzplatz im Großraumwagen, einem Platz im 6-Bettabteil und dem sehr bequemen 4-Bettabteil gewählt werden. Was das Preissystem angeht, so lässt sich keine einheitliche Aussage treffen. Die Preise sind von Zug zu Zug unterschiedlich. Grundsätzlich kosten die oberen Betten immer ein wenig mehr als die unteren. Mahlzeiten und Getränke sind im Fahrpreis enthalten und falls das Essen nicht schmecken sollte, kann man sich auch bei Zwischenstopps unterwegs auf den Bahnhöfen versorgen.
Die Fahrkarten können problemlos selbst am Bahnhof oder gegen einen kleinen Aufpreis bei den örtlichen Reiseveranstaltern und Reisebüros erworben werden.
Es bietet sich an, in der Hochsaison Plätze im Schlafwagen bereits zwei oder drei Tage vor der gewünschten Abfahrt zu reservieren.
Reisen mit dem Boot
Durch Vietnam zieht sich eine Vielzahl von Flüssen, die teilweise schiffbar sind. Der wichtigste unter ihnen ist natürlich der Mekong im Süden des Landes. Tagestrips werden beispielsweise in Hoi An, Danang, Hue, Ho-Chi-Minh-City und Tam Coc angeboten. Nur im Mekong Delta werden Boote tatsächlich als Transportmittel verwendet.
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Kurzstrecken
Kurzstrecken werden in Vietnam zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem Mofa, einem Túk Túk oder Cyclo zurückgelegt. Hier zahlt sich aus, wenn man ein gewisses Verhandlungsgeschick an den Tag legt. Man sollte vor dem Einsteigen in ein Tuk Tuk oder Cyclo unbedingt darauf achten, dass man einen Festpreis mit dem Fahrer verhandelt.