Vietnam besitzt über 30 verschiedene Nationalparks und Naturschutzreservate, die im ganzen Land verteilt sind. Allerdings gibt es noch immer Probleme mit dem Umweltschutz und mit Wilderern, die seltene Tiere und Pflanzen rauben, um sie für medizinische Zwecke zu nutzen oder weil ein sehr guter Preis dafür gezahlt wird. Auch die Rodung des Urwaldes zur Gewinnung von landschaftlichen Zwecken ist ein Problem.
Welche Nationalparks sollte man besuchen?
Trotzdem lohnen sich einige der herrlichen Nationalparks in Vietnam mit ihrer traumhaften Natur und ihren vielen seltenen Tieren. Im hohen Norden ist der Ba Be-Nationalpark in der Provinz Bac Kan nahe der chinesischen Grenze ein beliebtes Ziel für Wanderer und Naturliebhaber, die mit Booten auf dem Seengebiet von Ho Ba Be (wörtlich: Drei Meere) zwischen steil aufragenden Karstbergen unterwegs sind. Berühmt ist die Puonghöhle, in der zahllose Fledermäuse leben.
Im Nordwesten von Vietnam grenzt der noch junge Nationalpark Hoang Lien um den höchsten Berg des Landes an das beliebte Hochland von Sapa. Der 3.143 Meter hohe Gipfel des Fan Si Pan ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und Bergsteiger, während Naturfreunde viele endemische Tierarten beobachten können. Mit der Gründung des Nationalparks 2002 soll die weitere Rodung der Wälder gestoppt werden. Seit 1943 wurde bereits über die Hälfte der ursprünglichen Wälder vernichtet und auch heute wird noch im eigentlich geschützten Gebiet gerodet.
In Zentralvietnam liegt der Phong Nha-Ke Bang-Nationalpark zwischen dem südchinesischen Meer und der Grenze zu Laos, der für die größte Höhle der Welt berühmt ist, die Son Doong-Höhle. Insgesamt ziehen sich Tropfsteinhöhlen, Grotten und unterirdische Flüsse über ein Gebiet von 65 Kilometern Länge – ein Umstand, der dem Park das Prädikat Weltnaturerbe einbrachte. Im Hochland der Annamiten werden heute noch neue Tierarten entdeckt und die Flora gehört zu den vielfältigsten der Welt. Im letzten Jahr wurde ein Teil der Son Doong-Höhle zum ersten Mal für Besucher geöffnet.
Weiter südlich liegt der größte Nationalpark von Vietnam, der Yok Don in der Provinz Dak Lak. Dieser ist einer der letzten Rückzugsorte der wilden asiatischen Elefanten, sowie vieler anderer Säugetiere wie dem Tiger, dem Kragenbär und dem wilden Wasserbüffel. In den Gewässern tummeln sich häufig auch Krokodile.
Der wohl bekannteste Nationalpark im Süden von Vietnam ist Cat Tien nördlich von Saigon. Der Nationalpark wurde im Jahr 1978 eingerichtet, um den letzten verbleibenden, tropischen Regenwald im Tiefland von Südvietnam zu schützen. Viele der früher verbreiteten Tierarten gelten hier heute als ausgestorben, darunter der wilde Wasserbüffel und das Java-Nashorn. Der Park ist jedoch weiterhin ein wichtiges Rückzugsgebiet für Elefanten, Gaurs und viele kleine Lebewesen. In den letzten Jahren wurde Cat Tien zunehmend von Wilderei, illegaler Holzfällerei und dem Bau von Wasserkraftwerken bedroht. Ein Teil des Parks wurde zudem im Vietnamkrieg irreparabel durch Agent Orange beschädigt.
Sehenswert ist auch das Biosphärenreservat Can Gio im Mekong-Delta, ein riesiger Mangrovenwald, in dem viele Wasservögel, seltene Fische und Krokodile leben. Vor der südvietnamesischen Küste liegt das Con Dao-Archipel, das mitsamt des umliegenden Meeres zum Nationalpark erklärt wurde und sich um eine Auszeichnung als Weltnaturerbe der UNESCO bemüht. Zu den Bewohnern des Archipels gehört der seltene Dugong, eine fast ausgestorbene Unterart der Seekühe.
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