Wie die anderen Länder Südostasiens ist auch Vietnam ein sehr kinderfreundliches Land, in dem es sich leicht mit dem Nachwuchs reisen lässt. Allerdings gibt es auch einige negative Aspekte zu beachten, die vor allem für ganz junge Kinder gelten. So sind die Bürgersteige in einem sehr schlechten Zustand und schon für Erwachsene kommt der Gang durch die Innenstadt von Saigon oder Hanoi einem Hindernislauf gleich. Einen Buggy über diese Bürgersteige zu schieben, ist ganz und gar unmöglich. Auch das Überqueren der vielbefahrenen Straßen ohne jegliche Fußgängerampeln oder Zebrastreifen ist schon für Erwachsene eine Herausforderung – für Kinder fast unmöglich. Erwachsene sollten sich also darauf gefasst machen, ihre kleinen Kinder auf der Reise häufig tragen zu müssen.
Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit: Hellhaarige Kinder
Europäische hellhaarige Kinder stehen überall im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, so dass diese darauf vorbereitet sein sollten, dass wildfremde Menschen sie umringen oder Fotos von ihnen machen wollen. In so manchem Kind steckt eine kleine Rampensau, die die Aufmerksamkeit genießt – für schüchterne, ängstliche Kinder kann der Rummel jedoch die Hölle sein.
Auch haben Vietnamesen eine andere Einstellung zu Kindern: Einerseits würden sie sich niemals wie so viele Deutsche darüber aufregen, wenn der Nachwuchs laut lachend und schreiend durch den Park oder am Strand entlang laufen. Andererseits wird Disziplin wie überall in Asien groß geschrieben. Bockende, plärrende Kinder, die unbedingt ihren Willen durchsetzen wollen, werden entsprechend weniger gerne gesehen.
Vorbereitungen für die Reise nach Vietnam
Eltern sollten immer daran denken, dass kleine Jungen und Mädchen empfindlicher auf Sonne und Hitze reagieren – und in Vietnam ist es heiß. Daher sollte vorher guter Sonnenschutz mitgenommen werden und vor allem auch sonnenabweisende Kleidung mit langen Ärmeln und breitkrempigen Hüten. Wer unbedingt mit einem Baby/Kleinkind nach Vietnam reisen will, sollte waschbare Stoffwindeln mitnehmen, da Wegwerfwindeln außerhalb der großen Städte kaum zu finden sind.
Weiterhin sollte das Kind am besten schon vor der Reise auf die fremde Kost vorbereitet werden – schließlich gibt es in Vietnam nicht an jeder Ecke Nudeln mit Soße und Pommes mit Mayo. Während der Reise sollten Eltern auch nicht jedem Kinderwunsch nach Eis oder buntem Obst nachgeben – hier gelten die gleichen Vorsichtsmaßnahmen wie für Erwachsene auch.
Gute Reiseziele für Eltern mit Kindern
Die Strandziele wie Nha Trang und Phu Quoc sind natürlich für Familien gut geeignet, da sich hier genauso Strandurlaub wie am Mittelmeer machen lässt (wobei sich dann natürlich die Frage stellt, ob den Kindern und Mitpassagieren unbedingt der Langstreckenflug angetan werden muss). Bei der klassischen Rundreise von Nord nach Süd oder umgekehrt haben Eltern die Wahl zwischen vielen kindgerechten Ausflugszielen. Sowohl in Hanoi als auch in Saigon gibt es große Wasserparks mit Rutschen und Pools, die jedoch stark überlaufen sein können.
Spielplätze, Vergnügungsparks und Zoos sind vom Standard her nicht mit deutschen Ausflugszielen zu vergleichen – nicht nur die Sicherheitsstandards, auch die Sauberkeit lässt zu wünschen übrig. Es ist empfehlenswert, im Rahmen der Reiseplanung nach familiengerechten Ausflugszielen zu suchen, bei denen die Kinder spannende Einblicke in das fremde Leben von Vietnam gewinnen können: Zum Beispiel beim Spielen mit einheimischen Kindern in den Dörfern der Bergstämme oder bei einem Ritt auf dem Elefantenrücken im Elefantendorf bei Ban Don am Lak-See.